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Bericht des Aufsichtsrats von MANN+HUMMEL

Die Globalisierung ist tot. Lang lebe die Globalisierung!

Wenn es jemals nötig war, die Vor- und Nachteile der Globalisierung in einem Bild zu zeigen, dann kann das Jahr 2022 als Paradebeispiel dienen. Die Abhängigkeit von den globalen Lieferketten und deren Fragilität. Sehr heterogene Entwicklungen der globalen Energiepreise. Bürokratieabbau auf der einen und zunehmende Bürokratie auf der anderen Seite. Die Rückkehr zur Blockbildung und zu längst überwunden geglaubten geopolitischen Gräben.

Nach der Lektüre der obigen Zeilen könnte man argumentieren: Die Globalisierung ist gescheitert, da sie ins Stocken geraten ist. Ich sage: Stellen Sie sich einmal vor, wie unsere Welt ohne Globalisierung aussähe! 

Thomas Fischer, Chairman der MANN+HUMMEL Gruppe Thomas Fischer, Chairman der MANN+HUMMEL Gruppe

MANN+HUMMEL ist das perfekte Beispiel. Ein Unternehmen, das in Deutschland gegründet wurde und dann international gewachsen ist. Seit mehr als 80 Jahren folgen wir unseren Kunden, um gemeinsam Märkte und die Zukunft der Mobilität weltweit zu gestalten. Und wir beschreiten neue Wege, um die Zukunft von Green Tech in unserem Geschäftsbereich Life Sciences & Environment vorzubereiten. Wir haben weltweit Freundschaften geschlossen und starke Partnerschaften aufgebaut. Ein sehr wichtiger Grundstein für die Entwicklung fruchtbarer Kooperationen oder sogar für Co-Creation.

Um erfolgreich zu sein, haben wir den Cocktail zum Beispiel um innovative Lösungen, großartige Technik und hervorragende Fertigung angereichert. Dies sind jedoch nur die Grundlagen.

Um in einer globalisierten Welt nachhaltig erfolgreich zu sein, gibt es mindestens noch einen weiteren Punkt, den man erfüllen muss: den Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden aufmerksam zuzuhören oder, mehr noch, sie zu antizipieren. In der heutigen Welt geht es nicht mehr darum, Einheitslösungen zu entwickeln und sie einfach auf die unterschiedlichen Märkte zu werfen. Es ist dringend notwendig, das zu liefern, was gewünscht und gebraucht wird, Produkte individuell zu gestalten.

Bei MANN+HUMMEL haben wir das schon immer gut gemacht. Dank unserer vielfältigen und international vernetzten Teams konnten wir Potenziale erschließen und Märkte bedienen.

Doch das Bessere ist der Feind des Guten. Die Standardisierung so voranzutreiben, dass Freiräume für Individualisierung geschaffen werden können, muss eines unserer großen Ziele als global tätiges Unternehmen sein.

Deshalb gewinnt die kulturelle Vielfalt bei der Zusammenstellung von Teams immer mehr an Bedeutung. Gleichzeitig ist es wichtig, zu akzeptieren – und ich wähle ganz bewusst akzeptieren und nicht tolerieren –, dass es kulturelle Unterschiede gibt. Nicht alle Kulturen rund um den Globus funktionieren oder arbeiten nach dem westlichen Vorbild. Wir können stolz auf unsere Errungenschaften der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte sein. Es ist jedoch nicht unsere Aufgabe, die westliche Kultur und Lebensweise mit missionarischem Eifer in die Schwellenländer und Märkte Asiens, Afrikas oder des indischen Subkontinents zu tragen.

Angesichts der eingangs erwähnten Herausforderungen waren echte Vielfalt, echte Akzeptanz, echte Kundenzentrierung, absolute Fokussierung und die Bereitschaft zu einem entscheidenden Wandel – unterstützt durch digitale Tools und Denkweisen – vielleicht noch nie so wichtig wie heute. 2022 hat ein beeindruckendes Beispiel dafür geschaffen, wozu unsere Teams rund um den Globus in der Lage sind. Stärken, die in der Zukunft sicherlich von großer Bedeutung sein werden – wie auch immer diese Zukunft aussehen mag.

Um uns auf diese Zukunft vorzubereiten, haben wir auch unser Senior Leadership Team, das wichtigste Führungsgremium von MANN+HUMMEL, neu formiert. Der bisherige CHRO Bernhard Wimmer hat das Unternehmen zum Jahresende verlassen. Im Namen der Gesellschafter und des Aufsichtsrats möchte ich ihm für seine Arbeit in den vergangenen 39 Jahren herzlich danken. Seiner Nachfolgerin Helena Hofer wünsche ich im Namen der Vorgenannten viel Erfolg in ihrer neuen Funktion.

Gleiches gilt für Cedric Dackam, der seit dem Jahreswechsel 2022/2023 als President and General Manager für unseren Geschäftsbereich Water & Membrane Solutions verantwortlich ist

Der Aufsichtsrat der MANN+HUMMEL Verwaltungs GmbH hat im Berichtsjahr zweimal getagt. Im Mittelpunkt der Sitzungen standen die aktuelle und zukünftige Geschäftsentwicklung. Darüber hinaus haben wir unsere Diskussionen über die Auswirkungen der weltwirtschaftlichen Entwicklung fortgesetzt. Auch Themen rund um Investitions- und Personalpolitik, die Qualitätssituation sowie die strategische Ausrichtung der Gesellschaft und des Konzerns haben wir eingehend behandelt. Mögliche Gefährdungen für das Unternehmen wurden diskutiert und konstruktiv-kritisch hinterfragt. Auch im Geschäftsjahr 2022 hat der Aufsichtsrat den Vorstand kontinuierlich begleitet, indem er die mündlichen und schriftlichen Berichte des Vorstandes in den Aufsichtsratssitzungen eingehend geprüft und diskutiert hat. Auch der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand in ständigem Kontakt mit dem Vorstand.

Der Aufsichtsrat hat sich jederzeit von der Rechtmäßigkeit, Angemessenheit und Ordnungsmäßigkeit der Tätigkeit des Vorstands überzeugt. Die Prüfung des Jahresabschlusses der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG und des Konzernabschlusses sowie des Konzernlageberichts der MANN+HUMMEL Gruppe wurde von der Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Flughafenstraße 61, 70629 Stuttgart, durchgeführt. Alle Unterlagen wurden mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Gewinnverwendungsvorschlag, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht eingehend geprüft und sich von den Abschlussprüfern umfassend über das Ergebnis ihrer Prüfungen berichten lassen. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung ohne Einwendungen zu.

Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MANN+HUMMEL Gruppe, dem Vorstand und den Arbeitnehmervertretungen für ihre erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr.