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6. Dezember 2022

Sauberere Luft für Graz

Feinstaubfilter im Einsatz: Pilotprojekt von MANN+HUMMEL, Mercedes-Benz und Österreichischer Post liefert erste Ergebnisse

Feinstaubfilter im Einsatz: Pilotprojekt von MANN+HUMMEL, Mercedes-Benz und Österreichischer Post liefert erste Ergebnisse (Foto: Mercedes-Benz)

Die Luftqualität ist ein Schlüsselfaktor für urbane Lebensqualität. Doch insbesondere CO2-Emissionen und Feinstaub belasten Mensch, Umwelt und Klima. Zur Reduzierung der Feinstaubbelastung in der Stadt und um umfassende Erkenntnisse bezüglich Effektivität, Wettereinflüsse und Dauerhaltbarkeit im Realbetrieb zu gewinnen, haben MANN+HUMMEL, Mercedes-Benz Vans und die Österreichische Post im August ein Pilotprojekt gestartet. Dazu wurden zwei eSprinter Serienfahrzeuge der Österreichischen Post mit von MANN+HUMMEL entwickelten integrierten Feinstaubfiltern im Frontmodul ausgestattet.

Die beiden eSprinter sind seither in der Grazer Innenstadt unterwegs. Sie absolvieren ihre Routen im wöchentlichen Wechsel, um über die verbauten Feinstaubsensoren repräsentative Werte zur Feinstaubkonzentration zu ermitteln. Zusammen haben sie mittlerweile fast 6.400 Kilometer auf ihren Auslieferrouten zurückgelegt.

Wenige Wochen Testbetrieb zeigen: Der Einsatz der Filter in urbanen Ausliefersituationen ist ein geeigneter Anwendungsfall.

Erste Ergebnisse nach drei Monaten

Auf ihren täglichen Touren fahren die vollelektrischen Transporter im Durchschnitt 53 Kilometer. Dabei führen die Routen vom Post-Logistikzentrum in Kalsdorf in die Grazer Innenstadt und zurück. Auf einer Tour liefert jeder der beiden eSprinter im Durchschnitt 160 Pakete aus und stoppt knapp 100 Mal.

Nach erfolgter Überprüfung und Untersuchung der Filter durch MANN+HUMMEL lässt sich feststellen, dass die Filter unbeschädigt und ohne Verformung sind. Seit Beginn des Pilotprojektes waren die eSprinter an knapp 60 Tagen im Einsatz und haben jeweils rund 6400 Milligramm Staub aus der Umgebungsluft gefiltert.

Damit wird bereits nach wenigen Wochen Testbetrieb deutlich, dass der Einsatz der Filter in dieser urbanen Ausliefersituation ein geeigneter Anwendungsfall ist. Der Feinstaub wird quellennah, das heißt: dort, wo die Feinstaubemissionen entstehen, gefiltert.

Filtern Feinstaub aus der Umgebungsluft: im Frontend integrierte Feinstaubfilter von MANN+HUMMEL.

Bis zu 50 Prozent Kompensation möglich

Neben der Dauerhaltbarkeit der Filter werden im Rahmen des Pilotprojekts auch die Auswirkungen auf die Fahrzeuge analysiert. Durch Druckverlustmessungen wurde die Haltbarkeit der Filter bestätigt und ein Beladungszustand von 15 Prozent festgestellt. Bisher gibt es keine Einschränkungen im Betrieb und um weitere Erkenntnisse zu sammeln, läuft das Pilotprojekt noch bis Mitte des Jahres 2023.

„Seit über 80 Jahren trennen wir bei MANN+HUMMEL das Nützliche vom Schädlichen. Wir sind stolz, mit unserem Filtrations-Knowhow ein solch ambitioniertes Projekt zu unterstützen und für sauberere Luft in Graz zu sorgen“, so Markus Kolczyk, Vice President Global Engineering Original Equipment, MANN+HUMMEL.

 „Die nun vorliegenden Resultate aus dem Realbetrieb bestätigen unsere Berechnungen im Vorfeld. Wir sind überzeugt, dass mit einem optimierten Steuerkonzept für den Lüfter und der aktiven Filterung während des Ladevorgangs bei durchschnittlicher Feinstaubbelastung von 25 µg/m³ bis zu 50 Prozent der vom Fahrzeug verursachten Feinstaubemission kompensiert werden können.“

Das Projekt wird außerdem vom Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) in Duisburg wissenschaftlich begleitet. Die weitere regelmäßige Überprüfung der Filter vor Ort erfolgt durch MANN+HUMMEL und Mercedes-Benz Vans. 

Über das Projekt

Im Pilotprojekt mit Mercedes-Benz Vans und der Österreichischen Post wird derzeit der im Frontmodul des eSprinters integrierte Feinstaubfilter erprobt. Er filtert in Kombination mit dem bereits im Fahrzeug vorhandenen Sauglüfter Feinstaub aus der Luft. Dadurch verbessert er nicht nur mittels Fahrtwind die Luftqualität. Er kann auch bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten und während des Ladevorgangs Feinstaub aus der Umgebungsluft herausfiltern. Zudem ist das Fahrzeug mit einem Feinstaubsensor ausgestattet. Dieser misst die Feinstaubkonzentration in der Luft und kann entsprechend die Filtrationsleistung steuern. So lässt sich das Fahrzeug auch als mobile Messstation nutzen. Die Filterelemente können beim jährlichen Service einfach entnommen und ersetzt werden.

Die Initiative fügt sich nahtlos in das smarte Gesamtkonzept der Österreichischen Post ein, das sich „Grünes Graz“ nennt. Schon seit November 2021 sind in der Grazer Flotte der Österreichischen Post ausschließlich rein elektrische Fahrzeuge für die Zustellung von Paketen, Briefen, Werbesendungen und Printmedien im Einsatz, sodass diese frei von Abgasen erfolgt. Damit tragen die Maßnahmen der Österreichischen Post zu einer Reduzierung der CO2- und Lärmemissionen in der Stadt bei. Das Pilotprojekt soll aufzeigen, wie diese Erfolge weiter optimiert werden können. Bis 2030 will die Österreichische Post im gesamten Land rein elektrisch zustellen. Seit dem Frühjahr dieses Jahres wird die Flotte nur noch um rein elektrische Zustellfahrzeuge erweitert.

Ansprechpartner

Lisa Schiffgens

Director Corporate Relations