Karriere und Familie vereint: Interview mit Kata Stern
Interview mit Kata Stern als junge Führungskraft in der Logistik
Kata Stern repräsentiert Frauen in Führungspositionen bei MANN+HUMMEL. Die Mutter von zwei Kindern im Alter von drei und fünf Jahren hat einen steilen Karriereweg hinter sich, seit sie 2007 als erste duale Studentin bei MANN+HUMMEL in Speyer angefangen hat. Über die Jahre lernte sie das gesamte Unternehmen und insbesondere die Logistikabteilung kennen. Hier arbeitet sie seit 2010 und führt als Manager Material Planning und Logistics Processes ihr Team. In unserem Interview spricht sie darüber, wie sich das Unternehmen im Laufe der Jahre entwickelt hat, wie man Prozesse weltweit standardisiert und wie es ist, als Frau mit Kindern in einer Führungsposition bei MANN+HUMMEL zu sein.
Kata, du arbeitest seit 16 Jahren bei MANN+HUMMEL. Was gefällt dir persönlich am Unternehmen und deiner Abteilung?
Kata: Mir gefällt die Vision von MANN+HUMMEL und wie sie sich weiterentwickelt hat. Ich denke, der Weg zu sauberer Mobilität, sauberer Luft, sauberem Wasser und sauberer Industrie ist ein großartiges Ziel, das den Mitarbeitern eine Perspektive bietet: Wir sehen, wie wichtig unsere Arbeit für die Zukunft aller ist. Das Interessanteste an der Logistik ist, dass man am Puls des Unternehmens ist, denn in unseren Werken und Lagern ist Logistik einer der wichtigsten Bereiche. Man ist so etwas wie der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Unternehmens und hat daher mit jedem zu tun.
Was sind die Verantwortlichkeiten und Aufgaben des Bereichs Logistik bei MANN+HUMMEL?
Kata: Der Logistikbereich bei MANN+HUMMEL wird konkret als “Materialplanung und Logistik” (MP&L) bezeichnet. Dies unterstreicht die Tatsache, dass wir nicht nur über physische Logistikabläufe in den Werken oder Lagern sprechen, sondern auch über alle planerischen Aktivitäten. So umfasst die Logistik bei MANN+HUMMEL alles von der Prognose über die Beschaffungs- und Produktionsplanung bis hin zum Wareneingang, der Produktionsversorgung und Lagerhaltung sowie dem Versand.
Wie sieht ein normaler Arbeitstag für dich als Manager Materialplanung und Logistikprozesse aus?
Kata: Meine Tage sind sehr abwechslungsreich. Zum einen sind mein Team und ich an der Definition von Standardprozessen beteiligt und zum anderen sorgen wir dafür, dass diese Standards in den Werken richtig angewendet werden. Wir arbeiten auch an der Entwicklung von Maßnahmen und Prozessen zur Erleichterung der Arbeit in den Werken und nehmen an Projekten teil, die zunächst eine globale Sichtweise erfordern, bevor unsere Regionen oder Werke einbezogen werden.
So verbringe ich meine Tage damit, mit internationalen Kollegen zu sprechen, um Prozesse und Daten zu überprüfen, und eng mit unseren regionalen und lokalen MP&L-Teams zusammenzuarbeiten. Das Ziel ist dabei, ihre Bedürfnisse zu verstehen und sie zu unterstützen. Ich liebe den interkulturellen Austausch und die globale Zusammenarbeit, die meine Arbeit mit sich bringt. Sie ist dynamisch und anspruchsvoll, aber sehr lohnend. Ich arbeite mit der obersten Führungsebene zusammen und bereite weitreichende Entscheidungen vor, sodass ich wirklich Einfluss darauf nehmen kann, wie das Unternehmen funktioniert.
Apropos lohnend, was sind deine drei wichtigsten Erkenntnisse und Gründe, warum du jeden Tag gerne zur Arbeit gehst?
Kata: Unmittelbar nach meinem Studium wurde mir klar, dass das richtige Netzwerk innerhalb des Unternehmens extrem wichtig und wertvoll ist. Diese Erkenntnis hat sich in den letzten Jahren mehrfach bestätigt. Eine weitere Erkenntnis ist sicherlich, dass man über den Tellerrand hinausschauen muss, um seine Ziele zu erreichen. Das bedeutet, dass man sich nicht hinter seiner Funktion verstecken kann, sondern eine Art unternehmerisches Denken an den Tag legen muss, was das Beste für das Unternehmen ist. Ich habe auch gelernt, dass es sehr wichtig ist, den Experten zuzuhören und die Situation zu verstehen, um die richtige Entscheidung zu treffen. Es ist klar, dass man nicht immer so entscheiden kann, dass alle zufrieden sind, aber wenn man die verschiedenen Standpunkte kennt, ist es einfacher, die Zustimmung aller zu erhalten.
MANN+HUMMEL ist ein großartiges Unternehmen, weil die Mission letztlich darin besteht, die Welt, in der wir leben, zu verbessern und weil das Unternehmen einem die Möglichkeit gibt, zu wachsen. Außerdem genieße ich jeden Tag die Gelegenheit, mit großartigen Menschen aus der ganzen Welt zusammenzuarbeiten.
Du bist Mutter von zwei Kindern. Wie lassen sich Familie und Beruf für dich vereinbaren?
Kata: Richtig, ich bin Mutter von zwei Jungs, die wild, laut und einfach wunderbar sind. Sie stehen für mich an erster Stelle. Bevor man als Eltern ins Berufsleben zurückkehrt, muss man die Prioritäten klar festlegen. Und sobald man Kinder hat, muss man alles planen. Ich kann nicht spontan an einem Termin von 17 bis 19 Uhr teilnehmen, denn zu dieser Zeit gibt's Abendessen und die Kinder werden danach ins Bett gebracht. Aber wenn ich genug Vorlauf habe, kann ich entsprechend eine Kinderbetreuung organisieren. Ich arbeite nicht grundsätzlich nur von 8 bis 14 Uhr, sondern versuche meine Arbeitszeit je nach Bedarf anzupassen. Die Arbeitszeitmodelle bei MANN+HUMMEL sind zum Glück flexibel. Und meine Vorgesetzten haben mich immer unterstützt, daher ist zusammengefasst die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut machbar – muss aber sehr gut geplant sein.
Was war neben der Vereinbarkeit von Beruf und Familie die größte Herausforderung beim Wechsel in eine Führungsrolle?
Kata: Glücklicherweise waren meine ehemaligen Kollegen sehr hilfsbereit und wir haben von Anfang an sehr gut zusammengearbeitet. Die größte Herausforderung und wahrscheinlich die wichtigste für mich war mein eigener Prozess, eine Führungskraft zu werden. Damit meine ich, meinen eigenen Führungsstil zu entwickeln und sicherzustellen, dass ich nach meinen und den Führungsprinzipien des Unternehmens handle. Während meines MBA-Studiums hatte ich einen großartigen Dozenten zum Thema Leadership, sodass ich theoretisch gut vorbereitet war. Das jedoch in Stresssituationen tatsächlich so abzurufen und durchzuziehen, war anfangs eine Herausforderung. Darüber hinaus musste ich mich als Führungskraft daran gewöhnen, dass ich Tätigkeiten delegieren kann und nicht mehr alles selbst machen muss [lacht].
Wie willst du die Logistik bei MANN+HUMMEL auf die nächste Stufe bringen?
Kata: Wir arbeiten daran, unsere Materialplanungs- und Logistikprozesse zu standardisieren. Die nächste Stufe wird sicherlich erreicht sein, wenn alle Werke weltweit ein gewisses Maß an Übereinstimmung mit der Norm erreicht haben. Denn: Wenden alle Werke dieselben Prozesse an, können wir uns leichter anpassen, wenn sich zum Beispiel regulatorische Anforderungen ändern oder wir die Digitalisierung nutzen können, um die MP&L voranzubringen. Ein Beispiel dafür ist unsere Process-Mining-Initiative: Um wertschöpfende Aktivitäten abzuleiten, müssen wir derzeit noch die lokalen Besonderheiten verstehen, aber sobald wir global einheitlicher sind, wird es viel einfacher sein, Verbesserungen zu definieren und umzusetzen.
Und was sind deine persönlichen Ziele für die Zukunft?
Kata: Natürlich möchte ich weiterhin dem Aufgabenspektrum meiner Rolle gerecht werden und alle Ziele meiner Roadmap erreichen. Meine Mission ist klar: Die Logistik bei MANN+HUMMEL durch einheitliche Standards und Innovation auf ein neues Level zu bringen. Dafür ist eine cross-funktionale Zusammenarbeit, beispielsweise mit unserem Digitalisierungsteam und unserem LEAN-Team, wichtig.
Mein persönliches Ziel ist daher nicht, alle zwei bis drei Jahre einen Schritt auf der Karriereleiter hinaufzusteigen, sondern vielmehr, meine persönlichen inhaltlichen Ziele zu erreichen. Erst wenn so ein Ziel erreicht ist und die Tätigkeit keine Herausforderung mehr für mich sein sollte, dann würde ich nach neuen Möglichkeiten innerhalb des Unternehmens suchen – denn diese ergeben sich in einem zukunftsorientierten Unternehmen wie MANN+HUMMEL immer.